Erfahre was es mit der Bezeichnung "Aromaöl" und mit der Etikettierung "Nicht zum Verzehr geeignet" auf sich hat.
CBD und weitere Cannabinoide gibt es neuerdings in vielen verschiedenen Formen zu kaufen. Egal ob als Öl, Pasten, Kapseln oder in anderer Form - der Markt mit diesen neumodischen Wirkstoffen boomt.
Vielleicht ist es dir auch schon passiert, dass du dir ein CBD Produkt mit der Absicht es zu verzehren gekauft hast, dann jedoch auf der Packung oder im Beipackzettel steht, dass genau dieses nicht zum Verzehr oder zur Einnahme geeignet ist.
Auch bei sehr bekannten und qualitativ hochwertigen Herstellern, welche sehr seriös erscheinen finden sich diese Beschriftungen.
Bei all dem Hype um diese Produkte wirft es manchem Fragen auf, weswegen diese als Aromaöle offiziell deklariert und verkauft werden.
Dieser Artikel klärt auf was es mit der Etikettierung von CBD-Produkten als Aromaöl auf sich hat und ob diese eingenommen werden dürfen oder nicht.
Was sind Aromaöle?
Unter Aromaölen versteht man Öle welche meist zur äußeren Anwendung als therapeutisches Produkt angewendet werden, wie ätherische Öle.
Die Aromatherapie arbeitet mit diesen Ölen um die Sinne anzuregen und Körper und Geist in Einklang zu bringen. So kann das Wohlbefinden durch den Duft dieser Öle gesteigert werden. Sie werden meist am Körper für die Haut oder zur Stimulation des Geruchssinns angewendet.
Warum sind CBD Produkte als Aromaöle deklariert?
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und die Lebensmittelsicherheit stufen CBD-haltige Produkte für den Gebrauch als Lebensmittel als nicht verkehrsfähig ein.
Die Zulassung für Stoffe als Lebensmittel kann lange dauern, vorallem bei neuen und umstrittenen Produkten.
CBD-Produkte müssen deswegen als Aromaöle und Kosmetik verkauft werden und es muss kenntlich gemacht werden, dass diese nicht zum Verzehr geeignet sind.
Darf ich CBD Aromaöl einnehmen?
Aromaöle dürfen aus rechtlicher Sicht nicht eingenommen werden und es darf vom Hersteller auch keinen Hinweis zur Einnahme bezüglich des Produktes gemacht werden oder eine Empfehlung zum Verzehr des Produktes abgegeben werden.
Woran könnte es liegen, dass CBD-Produkte keine Zulassung haben?
Zum einen sind die rund 600 Cannabinoide noch nicht im Detail erforscht worden. Auch die Cannabinoide mit denen schon geforscht worden ist, sind dennoch in ihrer Gänze und in der Breite der Studien noch nicht im Detail erforscht.
Kritisch bei CBD Produkten ist, dass diese 0,2% THC aufweisen. Aus diesem Grund sind die Behörden solchen Produkten sehr kritisch gegenüber eingestellt, da seitens des Betäubungsmittelgesetzes Verstöße vermieden werden sollen. Tatsächlich ist ein THC Gehalt von 0,2% so gering, dass man Literweise CBD Produkte konsumieren müsste um eine nennenswerte Menge THC im Körper aufzunehmen und selbst das würde noch nicht berauschend wirken.
Die Novel Food Verordnung regelt die Zulassung von neuartigen Lebensmitteln. Sie greift bei Lebensmitteln, welche nicht vor dem 15. Mai 1997 in größerem Umfang für den Menschen verwendet wurden.
CBD wird als Novel Food, also neuartige Nahrung bewertet und wurde als Lebensmittel noch nicht genehmigt. Der Antrag auf Genehmigung liegt der EU-Kommission bereits vor.
Sind CBD-Öle und Pasten für den Konsum überhaupt legal?
CBD Produkte sind legal wenn sie zwei Kriterien erfüllen:
Ein THC Gehalt von maximal 0,3% (Österreich) darf nicht überschritten werden. Höhere Konzentrationen stellen bereits einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz dar.
In Deutschland sind CBD-Öle als Nahrungsergänzung zugelassen, jedoch gibt es auch deutsche Hersteller, welche sie lieber als Aromaöle deklarieren, da die Zulassung als Nahrungsergänzungsmittel aufwendiger ist. In Österreich ist der Konsum von CBD Ölen sowie andere Formen für den Konsumenten legal. Jedoch ist der Verkauf von diesen als Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel für den Hersteller verboten. Dies wird mit der Novel Food Verordnung argumentiert. Somit sind Lebensmittel mit CBD in Österreich grundsätzlich nicht legal verkäuflich und ein Zusatz von “Nicht zum Verzehr geeignet” erforderlich.
Fazit:
Die Gesetzeslage hinkt im Bereich CBD Produkte für den Verzehr hinterher, gerade wenn man wissenschaftliche Studien und Erfolge mit CBD miteinbezieht, wird einem schnell bewusst, dass sich an der Situation etwas verändern muss.
Von den willkürlichen behördlichen Maßnahmen profitiert weder der Verbraucherschutz, noch die europäische Lebensmittelsicherheit, sowie Händler und Konsumenten von CBD Produkten.
Es wird Zeit für eine Regelung des Cannabis-Marktes in Europa, damit für alle Beteiligten Klarheit geschaffen werden kann und CBD-Produkte mit all ihren positiven Effekten auch offiziell konsumiert werden können. Solange dies ausbleibt, muss der Verzehr von CBD-Ölen/ Pasten und Kapseln mit “nicht zum Verzehr geeignet” deklariert werden.